Die Austellung ist eröffnet:
Die Ausstellung widmet sich an drei Orten in fünf Kapiteln Jacob Burckhardts Umgang mit Bildern
Die in der UB Basel erhaltene überaus umfangreiche Sammlung von Reproduktionen (Fotografien und Grafiken) Burckhardts wird mit seinen Manuskripten und "Abbildungsnachweisern" zu einem Labor zusammengefügt, das der Forscher (und der nostalgisch sich erinnernde reisende) Burckhardt auf seinem Schreibtisch eingerichtet hat.
Burckhardt hat in verschiedenen Rollen die Kunst in Basel gefördert. Seine klare Position im allgemeinen Kunstdiskurs des 19. Jahrhunderts wird mit den Basler Zuständen konfrontiert sowie sein Beitrag zur Entwicklung und Kunstpolitik der Öffentlichen Kunstsammlung thematisiert.
Burckhardt sammelte durchaus nicht nur Fotografien als Anschauungsmaterial, sondern ebenso Graphiken, Lithographien und sogar Zeitungsauschnitte. Er sah die Fotografie vor allem in ihrer dienstleistenden Rolle: Kunstwerke reproduzierend. Und doch ist sie den Stichwerken überlegen, denn sie bildet getreuer ab - unter bestimmten Voraussetzungen.
Wie seine Fotosammlung, dienten Burckhardt auch seine eigenen Zeichnungen als Gedchtnisstütze sowohl für wissenschaftliche Forschungsinteressen als auch für nostalgische Erinnerungen. Er stellt sich mit seinen Skizzen in eine langen Veduten-Tradition, nutzt aber das Medium der Zeichnung ebenso, um eine gelungene Komposition einfach als Striche-Diagramm festzuhalten.
Der Cicerone hat Generationen von Italien-Reisenden nachhaltig geprägt. Er hat Standards für Bildung und Urteil gesetzt - und er hat als völlig unbebildertes Buch die Sehnsucht geweckt, Italien mit Burckhardts Augen zu sehen.
Denn so wichtig für Burckhardt die Reproduktionsgraphik und vor allem die Fotografie war - er ist immer wieder gereist, um vor Ort die Originale zu studieren.